GdP: Kriminalität zehn Mal höher
(Westfalen-Blatt vom 19.3.2001)
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Osnabrück (dpa). Die Kriminalität in Deutschland liegt nach Einschätzung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) etwa zehn Mal höher als von der offiziellen Polizeistatistik ausgewiesen. , Es gebe verlässliche wissenschaftliche Untersuchungen, wonach nur ein Zehntel der Straftaten gemeldet und statistisch erfasst werde, sagte der GdP-Chef Konrad Freiberg.
Die Statistik sei »irreführend« und müsse durch die jährliche Erforschung des so genannten Dunkelfeldes ergänzt werden. Auch die Aufklärungsquote sei voller Fehler und Zufälligkeiten. Tatsächlich dürften 1999 nicht wie offiziell angegeben - 6,3 Millionen, sondern etwa 60 Millionen Straftaten begangen worden sein, sagte Freiberg. Das »riesige Dunkelfeld« werde von der Politik ignoriert. So werde eine ebenso
falsche wie gefährliche Sicherheit suggeriert. Es bestehe die Gefahr, dass der Anteil der unentdeckten Straftaten stetig wachse, während die Statistik einen Rückgang vermelde. Der Grund nach Darstellung von Freiberg: Die Bürger schalten immer seltener die Polizei ein.
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Liberal, egal, egal?
von Rolf Dressler
(Westfalen-Blatt vom 19.3.2001)
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Der rot-grünen Berliner Regierung gehört ein (Umwelt-)Minister an, dem das Gemeinwesen, auf das er vereidigt wurde, im Innersten suspekt, wenn nicht sogar herzlich verhasst ist. Gleichwohl ist der unverschämt gallegiftige Jürgen Trittin leider nicht das einzige empfindliche Problem, das auf dem demokratischen Rechtsstaat Deutschland lastet.
Die sogenannte amtliche Kriminalstatistik - viele haben es gewusst, manche aufgrund des eigenen Alltagsaugenscheins zumindest geahnt und befürchtet - dient vor allem linken Schönfärbern seit langem als eine Ideologen-Spielwiese des Abwiegelns  und Vernebelns. Das offizielle Zahlenwerk gaukelt den Bürgern eine trügerische Sicherheit vor,  denn in unserem Land ereignen sich weit mehr Verbrechen, als man dem Volk wahrheitswidrig weismachen möchte. Wer die Blicke darauf lenken will, wird sogleich niedergebuht mit dem allfälligen Kampfesruf: Haltet den Dieb, Schluss mit der rechten Stimmungsmache! Nun aber meldet sich ein sachkundiger Unverdächtiger zur Wort - kein Geringerer als der Chef der Gewerkschaft der Polizei.  Und was sagen sie nun dazu, unsere vereinigten herunterspielen? Es wird ihnen, doch nicht etwa die Sprache verschlagen?
Damit es keine Missverständnisse gibt: Alle hiesigen politischen Verantwortungsträger - von Rot und Grün bis Gelb und Schwarz, die einen stärker, die anderen weniger - haben seit den frühen 70er Jahren die Rechtsstaatszügel derartig schleifen lassen, dass sich Deutschland in rasantem Tempo nachgerade zu einem Eldorado ungezählter dunkler Elemente entwickeln konnte. Tendenz: immer noch weiter anziehend.

Die zwangsläufige Folge sind ein oftmals geradezu lächerlich sanfter »Straf«vollzug und zahllose absurd milde Urteile einer »Straf«justiz, die jedem unbescholtenen, rechtstreuen Bürger die Zornesröte ins Gesicht treiben. Zum Beispiel: vier Jahre Haft für einen Steuerhinterzieher - gegenüber zwei kümmerlichen Jährchen, und das sogar auch noch auf Bewährung (!), für einen brutalenVergewaltiger; für einen von inzwischen schon mehr als 500.000 aktenkundigen Sexualverbrechern allein hier bei uns in Deutschland.
Just zur selben Stunde, da die 12jährige Ulrike Brandt aus Eberswalde beigesetzt wurde, missbrauchte ein 24 Jahre junger Mann aus Ulm die 3jährige Tochter seiner Lebensabschnittsgefährtin - und warf das noch lebende kleine Mädchen in hohem Bogen in einen See.

Gottesferne war und ist die Geißel der Menschheit. Nur: Anstatt sich darauf zu besinnen, rühmen sich auch solche herausragenden Gestalten wie ein Jürgen Trittin pausenlos ihrer gnadenlosen Liberalität...